Geschichte der ltesten Völker und Staaten.
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welche am Zerstren ihre Lust finden, die grte Verehrung genieen. Die menschliche Seele ist nach dem Glauben der Inder zwar zur Seligkeit bestimmt, aber zur Strafe in den irdischen Leib gebannt. Sie wrde gnzlich dem Verderben anheimfallen, wenn nicht von Zeit zu Zeit Vischnu auf Erden verkrpert (incarnirt) erschiene; neun solcher Erscheinungen (Jncarnationen) sind schon vorber, die zehnte wird noch erwartet. Durch Opfer, im Siwaismus blutige, im Visch-nuismus unblutige, durch Waschungen im heiligen Wasser des Ganges,
durch Wallfahrten, Kasteiungen, durch Gaben an die Priester, be-sonders aber durch fortwhrende Richtung der Gedanken auf Brahma kann die Seele schon hienieden eine solche Luterung erhalten, da sie nach dem Tode unmittelbar zum Jndra dringt; aber die Seele des Lasterhaften mu erst in langer Wanderung durch verschiedene Thier- und Pflanzenkrper fr diesen Zustand vorbereitet werden; der Krper kehrt nach dem Tode zu den vier Elementen zurck. Die Tugend wird allein in rein uerlicher Werkheiligkeit gesucht, und während der indische Glaube auf der einen Seite die ngstliche Scheu zeigt, auch das geringste Geschpf zu verletzen, so nhrt er auf der anderen grenzenlose Lieblosigkeit gegen den Mitmenschen; die entsetzlichste Verletzung des eigenen Krpers gilt als Verdienst, selbst Anderen zugefgte Qual und Tod als erwiesene Wohlthat, ja ein-zelne Secten betrachten den Mord als das der Gottheit wohlgeflligste Geschft. Das Weib wird nur als Sclavin des Mannes betrachtet,
jedoch findet die Selbstverbrennung der Frauen nach dem Tode der Männer nur noch unter groen Einschrnkungen statt.
Die Einrichtungen des Staates, welche mit der Religion auf Staats-das engste verbunden sind, beruhen auf den Gesetzbchern des Menu etn^f^3en oder Manu. Wie dieser als Enkel Brahma's betrachtet wird, so Indern, erscheint auch jedes Gesetz, jede Einrichtung als von Gott gegeben, und somit auch jede Verletzung desselben als Snde gegen Gott.
Als die wesentlichste Einrichtung, welche als von Gott geboten dar-gestellt und deshalb mit grter Geduld ertragen wird, ist die Einteilung des Volkes in Kasten zu betrachten. Ursprnglich gab es nur vier Kasten: l) die Priester (Brahrnanas), die als heilig und unverletzlich galten, während das grte Vergehen ihrerseits durch Geld oder Verbannung geshnt werden konnte. Ihr Geschft ist strenge Beobachtung der religisen Pflichten und Zeremonien, Verrichtung des Gottesdienstes, Erklrung der Bedas (s. unten), besonders Hebung der Wissenschaften; doch knnen sie auch die Gewerbe der beiden folgenden Kasten betreiben. 2) Die Krieger (Kschetris), mit der
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Geschichte der Griechen.
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welche sich bei Spiel und Tanz anfangs ergtzten, von den ver-meintlichen Frauen aber nachher ermordet wurden. Salamis ward erobert und Solon des Erfolges wegen hochgeehrt.
Die fortwhrenden Unruhen in Athen und die verschuldete Lage und ver-der rmeren Brger veranlassten den Solon, als er 594 Archon ^"^ine wurde, eine neue Verfassung und Gesetzessammlung zu veranstalten. Gesetze Zunchst setzte er den blichen hohen Zinsfu herab und verordnete, da Niemand mehr wegen Schulden seine Freiheit verlieren knne.
Dadurch erleichterte er die Lage der Armen. Die hchste Gewalt bertrug er der Volksversammlung, zu welcher jeder Brger Zutritt hatte. Sie entschied der Krieg und Frieden, whlte die Beamten und den Rath, welcher die Angelegenheiten des Staates vorberathen mute. Was in der Volksversammlung beschlossen worden war,
fhrten die Archonten aus; sie wurden jhrlich aus den vornehmsten Brgern gewhlt und wohnten auch den Volksgerichten bei. Wenn sie ihr Amt tadellos verwaltet hatten, so konnten fte Mitglieder des obersten Gerichtshofes werden. Dies war der Areopag. Derselbe hatte nicht nur der die schwersten Verbrechen abzuurtheilen, sondern auch die Amtsfhrung der Archonten zu beaufsichtigen und der die Religion, die Gefetze und die Sitten zu wachen. Seine Sitzungen hielt er bei Nacht ohne Licht; die Thatfachen muten schlicht vorgetragen werden. Die Richter stimmten durch Scherben, welche sie entweder in die Urne des Todes oder des Mitleids warfen. Waren die Stimmen gleich, fo warf der Gerichtsdiener im Namen der Gttin Athene eine Scherbe in die Urne des Mitleids, und dadurch wurde der Angeklagte frei.
Nachdem Solon feine Gefetze in hlzerne Cylinder hatte eingraben lassen, nahm er sich vor, ferne Vaterstadt zu verlassen. Zu-vor jedoch lie er seine Mitbrger schwren, die erhaltenen Gesetze zehn Jahre beizubehalten.
Solon kam auf feiner Reife auch nach Sardes zum König Solon geht Crfus von Lydien. Es war dies ein beraus reicher König, den und tommt feine unermelichen Schtze fprchwrtlich gemacht haben. Crfus auch zum nahm den weifen Solon freundlich auf, zeigte ihm feine Reichtmeron 19 6rofus und fragte ihn darnach, wen er fr den glcklichsten Menschen halte.
Solon, der nicht schmeichelte, nannte seinen Mitbrger Tellus von Athen. Warum denn?" fragte der erstaunte Crfus. Ei," ent- Ihr gegnete Solon, Tellus hatte in der blhenden Vaterstadt gar Gesprch, wackere Shne, und diese hatten wiederum Kinder, und Alle waren am Leben; zuletzt starb Tellus den Tod frs Vaterland." Diese
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Geschichte der Griechen.
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Bundesgericht schlichtete die Streitigkeiten der Staaten unter einander und bestrafte Vergehen gegen die Religion und das Vlkerrecht. Die Ausfhrung der Bundesbeschlsie und Beaufsichtigung des Heilig-tums war einem Bundesrate bertragen.
. 19. fftcns Wie unfec feci&fes.
Nach Simons Tod leitete Perikles dauernd die Angelegenheiten Perikles, der Athens; er war nach dem Ableben des Aristides aus seiner Zurck- ^Athener^ gezogenheit hervorgetreten und behauptete 30 Jahre lang die hchste Gewalt in Athen. Er war sehr reich, sehr schn und beredt; seine wohltnende Stimme und seine hinreiende Beredsamkeit sicherten ihm die Gunst des Volkes. Wenn er redete, so schien es, als trage er den Donner auf seiner Zunge und als sitze die Gttin der Ueber-redung auf seinen Lippen. Perikles, obwohl selbst von edelstem Ge-schlechte, vertheidigte von Anfang an die Rechte und Interessen des Volkes gegenber den Reichen und brachte die ganze Gewalt des Staates in die Hand der Volksversammlung, welche er mit Leichtig-feit beherrschte. Schon frher waren die rmeren Brger in den Volksversammlungen erschienen und hatten das Recht erhalten mitzustimmen , Staatsmter zu bekleiden und zu Gericht zu sitzen.
Allein da sie eben arbeiten muten, so konnten sie weder an der Volksversammlung regelmigen Antheil nehmen, noch Staatsmter bekleiden; denn der Staat hatte dieselben als Ehrenposten angesehen und keine Besoldung verwilligt. Durch Perikles ward hierin eine fhrt bedeutende Neuerung durchgesetzt, und seitdem erhielten alle bedrftigen j^er"ath Brger, welche ihre Zeit dem Besuche der Volksversammlung, dem nwen Ber-Richteramt oder einer andern Stelle widmeten, eine Untersttzung faffu"s em-aus der Staatskasse. Hierdurch verloren die Vornehmen und Reichen viel von ihrer Macht und ihrem Ansehen; denn es gab mehr arme als reiche Brger. Auch im Kriege erhielten seitdem die athenischen Brger Sold und Verpflegung.
Perikles suchte seine Mitbrger noch aus jede Weise geistig aus- Perines be-zubilden. Zuerst machte er es ihnen mglich, auch wenn sie kein 9ti$jj^os Geld dazu besaen, das Theater zu besuchen, indem er ihnen Geld aus der Staatskasse verwilligte. Die Theater der Griechen hatten kein Dach; die Sitze der Zuschauer waren in Felsen eingehauen,
oder durch Mauerwerk hergestellt, unter freiem Himmel. Die einzelnen Sitzreihen wurden, je weiter sie von der Bhne sich entfernten,
immer hher, so da man in Athen auf den obersten Bnken weithin der die nchste Umgebung schauen und wahrnehmen konnte, wenn
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Geschichte der Rmer.
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ablehnte, 27 v. Chr. den Alleinherrn des rmischen Staates mit dem Beinamen Augustus d. h. der Ehrfurchtswrdige, und drang,
so oft Oktavian scheinbare Miene machte, der lstigen Regierungs-geschfte sich zu entledigen, mit Bitten in ihn, Oberhaupt des Staates zu bleiben. Dadurch, da er sich bewegen lie, die Regierung noch zu behalten, gab er seiner Herrschaft den Schein der Gesetzmig-feit und befestigte sich darin immer mehr. Augustus richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf eine tchtige Verwaltung des ungeheuren Reichs und auf die Erhaltung der Ruhe und Sicherheit in dem-selben. Um die Gruel der Brgerkriege und seine eigne Grau-samkeit in Vergessenheit zu bringen, bte er jetzt die grte Milde, verwaltet das Er stellte die Ruhe und Sicherheit in Rom her, gab Gesetze zin;rmt^Heid' Verbesserung der Sitten und Beschrnkung der Putzsucht, fhrte prachtvolle Gebude in solcher Masse auf, da er sich wohl rhmen durfte, er habe das aus Backsteinen aufgefhrte Rom in ein mar- verschnert mornes verwandelt. Unter seiner Regierung wurde insbesondere b,e @tabtr Kunst und Wissenschaft gepflegt. In den Werken der Baukunst wetteiferte mit ihm sein Jugendfreund Agrippa, welcher als Feld-Herr und Staatsmann ihm zu jeder Zeit treulich beigestanden hatte.
Cilnius Mcenas, aus etruscischem Knigsgeschlechte entsprossen,
weilte am Hose des Kaisers und war der freigebige Beschtzer der pflegt Kunst Dichter Horaz, Vergil und Ovid. Durch seinen Einflu kam es und^fen* dahin, da Augustus ausgezeichnete Talente untersttzte und einen seltnen Kreis von Rednern, Dichtern, Geschichtschreibern und Staats-mnnern um sich versammelte, wodurch vorzugsweise der Ruhm der Augusteischen Zeit und Regierung auf uns gekommen ist. Im Staatsleben wollte Augustus als einfacher Brger erscheinen, wenn er in der Volksversammlung abstimmte oder vor den Gerichtshfen als Zeuge auftrat. Auch sein husliches Leben trug den Stempel brgerlicher Einfachheit. Er bewohnte ein Haus auf dem palati- und lebt nifchen Hgel, welches sich durch Prunklosigkeit auszeichnete, und einfo*' hielt streng auf Sitte und Anstand. Um so schmerzlicher muten ihn daher Vorflle in der eigenen Familie berhren, welche seinen Anschauungen von Wohlanstndigkeit geradezu widerstrebten. Augu-stus war dreimal verheiratet gewesen. Von seiner zweiten Frau Skribonia hatte er eine Tochter Julia, welche dem Agrippa ver- Husliches mhlt war und in der Folge sich durch ihr leichtfertiges Leben und 8etb freches Treiben so berchtigt machte, da der strenge Vater die ent-artete Tochter auf eine Insel im adriatischen Meere verbannte, wo sie noch 20 Jahre lebte. Als Augustus sich von Skribonia
Casfian's Geschichte. I. 5. Aufl, 13
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Extrahierte Personennamen: Augustus Augustus Agrippa Cilnius_Mcenas Augustus Augustus Augustus Skribonia Julia Agrippa Augustus Skribonia
Casfian's
Geschichte der Frauen des Altertums.
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die ehrsamen athenischen Frauen zu erheben, welche im Stillen des Hauses schalteten und ihrem Berufe lebten. Von den Hetren redete Jedermann, von den Frauen Niemand. Darum sagt ein gleichzeitiger Geschichtschreiber (Thucydides): Die Frau ist die Diebeste beste, von der zum Lobe wie zum Tadel am wenigsten die Rede ist; vorder Name einer braven Frau darf so wenig wie sie selbst aus ihrem ft<$> reden." Hause hervortreten."
. Z. Die tmiftfim Italien.
Wenn wir die Schicksale der rmischen Frauenwelt darstellen wollen, so mssen wir drei verschiedene Perioden unterscheiden, in denen das husliche und sittliche Leben wesentliche Vernderungen erlebte, nmlich die Zeiten der Begrndung, des Aufblhens und des Verfalls der rmischen Weltherrschaft.
1) Betrachten wir zunchst die Zeiten, wo anfangs unter den Die rmi-Knigen und spter bei republikanischer Einrichtung unter jhrlich wechselnden Consuln Roms Herrschaft sich entwickelte, so finden wir im politischen und huslichen Leben der Rmer eine Einfachheit und Regelmigkeit, Reinheit und Sittenstrenge, Charakterstrke und Auf-opferungsfhigkeit, welche unsere Bewunderung verdient. Die nm-lichen Tugenden, welche die Männer zeigten, zierten auch das weib- unter allen liehe Geschlecht. Schon frhzeitig uerte dasselbe in Rom auf den ^tttrtuml Gang der Ereignisse einen entschiedenen Einflu, woraus sich von selbst der richtige Schlu ergibt, da Roms Frauen unter allen Frauen des Altertums die grte persnliche Freiheit genossen und der hchsten Achtung Seitens der Männer sich zu erfreuen hatten. Die Rmerin war nicht Sclavin im Hause, auch nicht Herrin, aber die treue Gefhrtin des Mannes, welcher ihr alle Rechte eines Kindes zukommen lie. Unter groen Feierlichkeiten fand in Gegenwart die grte der Priester die Trauung statt, wonach es blich war, die junge Frau der die Schwelle der Hausthre' ihres Gemahls zu tragen.
Bisher war der Vater ihr Herr und Richter gewesen; durch die Heirat ward dies ihr Gemahl. Er ward jetzt ihr Vater und Beschtzer. Ihre Mitgift und was sie erwarb, war Eigentum des Ihre Mannes; nach dessen Tod erbte sie ein Kindestheil und hatte ber-Haupt die Erbschaftsrechte, wie eine Tochter. Die leichtern Vergehen ist rechtlich der Frauen gegen Sitte und Herkommen, z. B. das' Weintrinken, 9emert bestrafte der Mann kraft seiner Gewalt als Eheherr; die schwereren,
wegen deren er zugleich die Frau verstoen durfte, mit Zuziehung ihrer Verwandten. Die Rmer bewiesen den Frauen die grte
15 *
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Geschichte der Frauen des Altertums.
229
eroberten und verbrannten (390), hatten sich die Brger mit Weib
und Kind auf das Capitolium geflchtet. Die ersehnte Hlfe blieb
aus; die Besatzung dachte daran, sich den Frieden zu erkaufen. In
dieser Not besannen sich die Frauen nicht lange und holten alles
Gold, was sie besaen, herbei, um die bedungene Summe zusammen
zu bringen. Der Streit der beiden Tchter des Fabius Ambustus die beiden
gab Veranlassung, da endlich auch den Plebejern der Zutritt zum Sa6m'
Consulat gestattet wurde. Ein bedenklicher Vorfall ereignete sich
326 v. Chr. Eine nicht unbedeutende Zahl von Frauen verband 326 tmrb eine
sich, ihre Männer zu vergiften. Kein Mensch ahnte die Ursache
so zahlreicher Todesflle. Da hinterbrachte eine Sclavin, welche mischerinnen
ihrer Herrin bei der Bereitung des Giftes geholfen hatte, die wahre entbe<ft
Veranlassung den Consuln, die sofort in die Huser von 20 rmi-
sehen Frauen drangen und dieselben mit der Bereitung des Giftes
beschftigt fanden. Darunter waren zwei Patrizierinnen, Sergia
und Cornelia. Diese tranken das von ihnen bereitete Gift, um sich
vor schimpflicher Todesstrafe zu retten.
Whrend des Kriegs mit Pyrrhus erschien dessen Abgeordneter Cineas mit Geschenken in Rom, um die rmischen Frauen zu Die rmi-bestechen und seinen Plnen zu gewinnen. Er bemhte sich ver- Unbestechlich! gebens; denn keine Frau nahm das dargebotene Geschenk an. Zu Anfang des ersten punischen Krieges ward die erste Rmerin wegen ihres Uebermutes vor Gericht gefordert; es war Claudia, die Claudia ist Schwester des Claudius Pulcher, aus dem hochmtigen appischen ^ie?or^Ge-' Geschlecht. Als sie nmlich vom Theater durch eine dichte Volks- richt gestellt menge fuhr, ward sie zornig der die Verzgerung und rief aus: mtrb' Ich wnschte, mein Bruder lebte noch, damit er Rom von dem Gesindel, wovon die Stadt wimmelt, befreie." Wegen dieser Schmhung des Volks ward Claudia vor Gericht gestellt und in eine bedeutende Geldbue verurtheilt.
2) In dem Zeitrume zwischen den punischen Kriegen und dem Die griechi-Untergange der rmischen Republik ndern sich im Allgemeinen die itten Sitten der Rmer auf eine bedenkliche Weise. Der Reichtum, wirken ver-welcher damals in Rom zu herrschen begann, und die Bekanntschaft der^gauf mit griechischer und asiatischer Lebensweise bten den verderblichsten Frauen. Einflu aus. Auch die Frauen wurden durch diese fremdartigen Gewohnheiten veranlat, die alte Einfachheit, husliche Zurckgezogen-heit und stille Thtigkeit aufzugeben. Diesen nachtheiligen Einflu schildert uns lebhaft folgender Vorfall. Die Rmerinnen durften,
wie schon bemerkt wurde, in Wagen ausfahren, purpurne Gewnder
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Anhang.
und allerlei Kleinodien von Gold und Silber tragen, das Haar rthlich pudern und sich nach morgenlndischer Sitte schminken. Nach der Schlacht bei Cann war Rom in der grten Gefahr. Da machte der Volkstribun Oppius 215 den Gesetzesvorschlag, wonach den rmischen Frauen untersagt wurde, der eine halbe Unze Gold in ihrem Schmucke zu führen, bunte Kleider zu tragen und sich in der Stadt und ihrer nchsten Umgebung der Wagen zu bedienen, auer wenn sie einem ffentlichen Opfer meilenweit von Rom beiwohnen wollten. Ungern fgten sich die Frauen der harten Not-wendigkeit. Bald nach Beendigung des Krieges (195) trug der Volkstribun Valerius auf Abschaffung dieses Gesetzes an; zwei andere Tribunen dagegen erklrten, sie wrden dasselbe aufrecht erhalten. Als der Antrag in der Volksversammlung verhandelt werden Das oppische sollte, drngten sich auch die Frauen heran, besetzten die Zugnge ?inen Auf-* zum Forum und redeten die Männer an, sie mchten doch Gerech-stand unter tigkeit den und ihnen den Schmuck und die Vorrechte wieder ein-besram?e"rumen, welche sie vormals besessen htten; es sei Unrecht, da die Frauen der rmischen Bundesgenossen jeden Putz anlegen drften, während sie ihn entbehren mten. Die Zahl der Frauen mehrte sich von Stunde zu Stunde; sie scheuten sich nicht allein die Magi-stratspersonen mit ihren Bitten und Wehklagen zu behelligen, sondern hielten auch den Consul auf seinem Gange zur Curie auf, belagerten frmlich die Thren derjenigen Tribunen, welche gegen die Aufhebung des Gesetzes waren, und zogen sich nicht eher zurck, als bis dieselben ihren Widerspruch auszugeben gelobten. Der Eon-sul des Jahres 195, der strenge, ernste Cato, hielt darauf in der Versammlung eine hchst eindringliche Rede, tadelte das Benehmen der Frauen als eine gefhrliche Umkehrung der alten Zucht und Sie setzen Ordnung, als eine strafbare Auflehnung gegen die Gesetze und Obrig-^durch^das" keiten des Staates und als einen deutlichen Beweis, wie die Männer Gesetz wird die Obergewalt der die Frauen eingebt htten. Allein es abgeschafft. geang nicht, das Oppische Gesetz aufrecht zu erhalten; es ward fr immer abgeschafft*).
*) Die Geschichte erzhlt noch von einer zweiten Revolution der Frauen, welche sie nicht minder glcklich zu Ende fhrten. Um das Jahr 43 v. Chr. hatten die Triumvirn Antonius, Oktavian und Lepidus, da sie Geld brauchten, drckende Steuern ausgeschrieben und Gold und Silber bei Privaten und aus dem Tempel der Vesta genommen. Da diese auf ungerechte Weise zusammengebrachte Summe zur Bestreitung ihrer kriegerischen Maregeln noch nicht ausreichte, so legten sie noch
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Geschichte der Frauen des Altertums.
231
Durch die glcklichen Kriege der Rmer in Asien kam all-mhlich groes Unglck und Sittenverderbnis nach Rom. Prunk-liebe, Genusucht, Mssiggang, Schwelgerei und Laster aller Art ergriffen Männer und Frauen. Ein trbes Bild von tiefer Ent-sittlichung, deren die vornehmsten Familien Roms sich schuldig gemacht hatten, geben die Nachrichten von der Entdeckung der Baccha- Die Baccha-nalien (Bacchusseste) in Rom. Dieselben waren aus Campanien nach Rom verpflanzt worden. Anfangs wurden nur Frauen in diesen Geheimdienst eingeweiht; bald wurden auch Männer zugelassen und bei nchtlichen Gelagen groe Vergehen verbt. Mord,
Betrug, Giftmischerei blieben denselben nicht fremd. Da entdeckte ein junger Mann, welchen die eigne Mutter hatte einweihen lassen wollen, dem Consul die unzchtigen Feste. Eine strenge Unter-suchung, welche sofort eingeleitet wurde, enthllte die grlichsten Vergehen; der 7000 Männer und Frauen hatten sich der Theil-nhme an den Bacchanalien schuldig gemacht. Die Hauptverbrecher sielen unter dem Beile des Henkers; ein Senatsbeschlu untersagte werden durch die Feier dieser grulichen Feste in Rom und Italien auf's Strengste 6efie"^t(i86)
(186). verboten.
Der rmische Dichter Plautus, welcher 184 v. Chr. starb,
klagt, da der Putztisch der rmischen Frauen zum Unglck der Die pumch-Mnner eingerichtet sei. Dreiig Arbeiter wurden durch die Klei-ttaen amen dungsstcke einer Frau beschftigt, und fnfzehn verschiedene Moden wechselten in einem Jahre. Es ist leicht einzusehen, da durch diesen unglaublichen Luxus nicht nur die alte Einfachheit, sondern auch die huslichen Tugenden rasch verdrngt wurden. Die Erziehung der Kinder wurde griechischen Sclaven, die Fhrung des Hauswesens vernachlsfi-besonderen Verwaltern, die Kche fremden, theuer erkauften Kchen, ^^nge-' die Bestellung des Feldes und Besorgung der mannigfaltigen Haus- ftifte
1400 reichen Frauen, welche Anverwandte berhmter, verbannter Per-sonen waren, eine hchst drckende Geldsteuer auf. Vergebens hatten die Frauen um Nachla gebeten und darauf aufmerksam gemacht, da sie gesetzlich nur verpflichtet seien, einen kleinen Beitrag zur Unter-sttzung der Ritter zu leisten. Jetzt sammelten sich die Frauen auf den Straen, machten sich Bahn und verlangten von den Triumvirn gehrt zu werden. Hortensia, die Tochter eines berhmten Redners,
redete frei der die ihnen zugemutete Ungerechtigkeit und erzrnte die Machthaber so sehr, da diese Gewalt gegen die Frauen gebraucht haben wrden, wenn das Volk nicht laut zu murren angefangen htte. Die Triumvirn gaben nach und erhoben nur von 400 Frauen die verlangte Steuer.
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Rom Rom Rom Rom Italien
140 Dritter Abschnitt.
Tiberufer abtreten, 10 Jnglinge und 10 Jungfrauen als Geieln stellen und geloben, sich knftig des Eisens nur zum Ackerbau zu und Cllia bedienen. Unter den 10 Jungfrauen befand sich auch Cllia aus vor Allen aus. einer sehr angesehenen rmischen Familie. Sie wute die Wchter zu tuschen; da sie nicht lnger bei den Feinden ihres Vaterlandes verweilen mochte, bat sie um Erlaubnis in der Tiber zu baden. Sie benutzte die Gelegenheit, schwamm mit ihren Gefhrtinnen der den Flu und eilte sogleich nach Rom. Allein die ehrwrdigen Vter der Stadt zrnten den flchtigen Jungfrauen und lieferten sie dem König unverweilt wieder aus. Dieser schenkte nicht nur der Cllia als Anerkennung ihres Mutes und ihrer Vaterlandsliebe die Frei-heit, sondern erlaubte ihr auch einige ihrer Gefhrtinnen nach Be-lieben mitzunehmen. Sie whlte die jngsten, weil diese am meisten Rom bewahrt der elterlichen Pflege entbehren mchten. Zum ehrenden Andenken
ferne Freiheit. . r . . cm , ^ y
errichteten die Romer dem heldenmtigen und klugen Mdchen eine Bildsule.
Tarquinius und seine Shne sahen Rom nie wieder. Seine Shne fielen in der Schlacht, er selbst starb hochbetagt in der cam-panischen Stadt Cum.
. 31. ioriofanus. Dofumnia und* Uefimtt reffen Horn.
In Rom bestanden damals zwei Stnde, die Patrizier und die Plebejer. Die Patrizier waren die Vornehmen und Reichen, welche die hchsten Staatsmter bekleideten und die eroberten Lndereien Die Plebejer benutzten. Die armen Plebejer muten viel von ihnen erdulden. So lange die Plebejer im Kriege waren, konnten sie ihre Felder nicht bestellen, und zur Zeit der Ernte litten sie dann Mangel. Dazu von den Pa- muten sie Steuern zahlen und im Kriege sich verkstigen; denn Sold m*brmt9e* a^te der Staat damals noch nicht. In der Not muten sie von den Patriziern borgen und hohe Zinsen entrichten; konnten sie das Darlehn nicht zurckzahlen, so muten sie als Sclaven in die Woh-nungen der Patrizier bersiedeln und auf ihre Freiheit verzichten. Darum verwnschten die Plebejer den Kriegsdienst und ihre gestrengen Herren, welche ihnen vor jedem Kriege schne Versprechungen machten, nachher aber nie Wort hielten.
Als nun Rom wieder einmal von dem benachbarten Volke der
Krieg nicht Hu Gunsten des vertriebenen Tarquinius unternommen worden, denn weder wird dieser wieder eingesetzt, noch das rmische Knigtum hergestellt.
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Geschichte der Rmer.
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Volsker mit Krieg berzogen ward, weigerte sich die Plebs aus-zurcken. In dieser Not whlte der Senat einen Diktator, einen Befehlshaber mit unumschrnkter Macht der Leben und Tod.
Dieser redete dem Volke zu und versprach Abhlfe, wenn es ihm in den Krieg folge. Die Plebejer vertrauten noch einmal seinen und fters Worten, rckten aus und schlugen den Feind. Als nun aber die toa8ne^^g Patrizier das gegebene Versprechen abermals nicht halten wollten,
zogen die Plebejer aus der Stadt auf den heiligen Berg und waren fest entschlossen eine neue Stadt zu grnden und sich selbst zu regieren. Nun berieten die Patrizier, was zu thun sei, um das Volk zur Rckkehr zu bewegen. Sie whlten eine Gesandtschaft,
an deren Spitze sie einen recht volkstmlichen Mann stellten, den Menenius Agrippa. Dieser erzhlte den Plebejern folgende Fabel:
Einst emprten sich die Glieder des menschlichen Krpers wider den Magert, weil er Alles verschlinge und ihnen nichts gebe, und ver-sagten ihm den Dienst. Da bekam der Magen nichts mehr; allein nun merkten die schwachgewordenen Glieder, da sie darunter am meisten litten, weil der Magen ihnen keine Strke mehr ertheile.
Deshalb shnten sie sich wieder mit ihm aus und arbeiteten nach wie vor fr ihn."
Die Plebejer verstanden den Sinn dieser Fabel recht wohl und kehren aber erklrten sich bereit in die Stadt zurckzukehren, wenn man ihnen die Schulden erlasse, den Eingekerkerten ihre Freiheit ertheile und zwei verwilligt unverletzliche Vorsteher gbe, welche sich, der Obrigkeit und den ftnb-Patriziern gegenber, des Volks warm annehmen sollten. Diese Forderungen wurden zugestanden. Man nannte jene zwei Vorsteher Volkstribunen; sie konnten durch ihre Einrede (Veto) jeder Hand-lung einer Magistratsperson Einhalt thun und muten flchtigen Plebejern in ihrem Hause eine Zufluchtssttte gewhren.
Diese Beamten wurden den Patriziern gar bald lstig und C. Marcws gerne htten sie dieselben beseitigt. Da herrschte 492 und 491 in Rom groe Hungersnot. Der Senat lie Einkufe in Etrurien Volkes be-und Sicilien machen und Korn an die Armen austheilen. Als die nu|en und Not fortdauerte, und viel Korn aus Syrakus ankam, machte ein junger Patrizier, Cajus Marcius Coriolanus, dem Senate den Vor-schlag, man mge dem Volk eine unentgeltliche Kornvertheilung unter der Bedingung anbieten, da es auf die Tribunen verzichte, die Tribunen -vstt gerechtem Zorn der die Unverbesserlichkeit der Patrizier forderten a6^en' die Tribunen den Coriolanus vor das Volksgericht. Er erschien aber nicht, sondern begab sich zu Roms rgsten Feinden, den Vols-
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
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